auto-kultur-werkstatt (akw)

„Ich. Du. Wir.“

Schülerinnen des AWO-Berufskollegs in der Ausbildung zur Heilerziehungspflege präsentieren Fotografien, die sich mit dem „Normalitätsbegriff“ auseinandersetzen

Kuratiert von: Tanja Korte (Bielefeld)

27.05.2017 (Sa), 19:00: Vernissage
03.06., 10.06., 17.06. (Sa), 15.00–18.00: Ausstellung

Musik zur Vernissage: Wirsindwald

„Das Wesen des Menschen bei der Aufnahme sichtbar zu machen, ist die höchste Kunst der Fotografie.“ – Friedrich Dürrenmatt

Ich. Du. Wir. – Getrennt. Verbunden. Gemeinsam. – Normalität. Behinderung. Inklusion. Der Unterschied von ‚normal‘ zu ‚behindert‘ ist in der Perspektive eines jeden Menschen zu finden, den Anderen zu betrachten, wahr- und anzunehmen. Die Ausstellung „Ich. Du. Wir.“ geht Überlegungen nach, die eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sichtweise ermöglichen können: „Wie wirke ich auf andere Menschen?“ – „Wie werde ich von anderen Menschen wahrgenommen?“ – „Wer bin ich für den Anderen?“ Diese(n) Fragen stellen wir uns jeden Tag aufs Neue. Auch Menschen mit Behinderung kennen diese Fragen. Wie DU, wie ICH, müssen WIR alle unsere eigenen Antworten darauf finden. Jeder Mensch, mit oder ohne Behinderung, ist ein Individuum und möchte als solches wahrgenommen und erkannt werden. Menschen mit Behinderung fordern soziale Anerkennung, plädieren für weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und ein besseres Miteinander. Inklusion ist weder Ein- noch Ausgrenzung, sondern die Möglichkeit, Diversität als menschliche Ausdrucksweise zu verstehen. Schwarz-weiße Abbildungen menschlicher Individualität gegen schwarz-weißes Denken.

In 30 monochromen Fotografien im Format 20×30 cm, eigens im Rahmen eines Projektes in enger Zusammenarbeit mit den dargestellten Personen erarbeitet, soll der individuelle Ausdruck von Menschen mit Behinderung und ohne eingefangen werden, um die Vielfalt des Normalitätsbegriffs näherzubringen. Die mit der Kamera eingefangenen Momente illustrieren, was es bedeutet, in einer heterogenen, bunten Gesellschaft zu leben – weil Unterschiede normal sind und ihre Anerkennung den Alltag bereichert.

Die Ausstellung wird von Studierenden der Heilerziehungspflege am Berufskolleg der AWO Bielefeld konzipiert: Fabienne Wüstehube, Bianca Pepper und Christine Presch. Es ist das Anliegen der OrganisatorInnen, den Besuchern eine neue Sichtweise auf Menschen mit Behinderung zu eröffnen und sie dazu zu ermutigen, diese Menschen bewusst anzuschauen, wahrzunehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die ausgestellten Werke werden ab Beginn der Vernissage drei Wochen lang in der auto-kultur-werkstatt zu sehen sein..